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Telefonbetrug: Kryptowährungen vermehrt im Fokus

 – Alexander Jünger

Wer in Kryptowährungen a la Bitcoin, Ethereum & Co. investieren will, sollte sich auskennen. Besonders, da sich Vorfälle von vermeintlichen Beratern häufen, die an die Wallets (digitalen Börsen) der Betroffenen wollen. Laut Clever Dialer,  dem Anbieter einer App zur Anruferkennung und Spam-Abwehr, entsteht hier aktuell ein neues Betätigungsfeld für Telefonbetrüger.

Enkeltrick, Gewinnspiele etc. haben alle ein gemeinsames Ziel: Geld, Gold oder teuren Schmuck. Egal, welche Masche Trickbetrüger versuchen – haben sie Erfolg, führt das zu einem erheblichen finanziellen Schaden bei Betroffenen. Seit einiger Zeit häufen sich zudem Meldungen, die über ein neues Beuteziel berichten: Kryptowährung. Fake-Anrufe zielen demnach nicht mehr nur auf das Bankkonto der Bürger ab, sondern auch auf ihr Wallet.

Ein aktueller Fall aus Schwandorf verdeutlicht, wie die Betrugsmasche funktioniert. Dort wurde ein Ehepaar durch einen vermeintlichen Bankmitarbeiter um einen hohen fünfstelligen Betrag gebracht, da der Anrufer das Paar überzeugen konnte, 2.100 Euro in Bitcoins zu investieren. Unter dem Vorwand, dass das Investment in kürzester Zeit um das 15-Fache angestiegen sei, brachte er die Betroffenen dazu, ein spezielles Computerprogramm zu installieren und anschließend mehrere TAN-Nummern am Rechner einzugeben. So konnte der Betrüger das Geld von den verschiedenen Konten der Betroffenen abbuchen.

Anders als bei den „klassischen“ Betrugsmaschen stehen bei dieser Methode nicht wie bisher Senioren im Fokus, sondern vor allem jüngere Generationen. Die Verlockung durch vermeintlich hohe Renditen ist groß und Betroffene werden mitunter zu Investitionen in fragwürdige Projekte verleitet. Oft wird ihnen dabei mit Druckmitteln wie künstlich erzeugter Zeitknappheit oder einer „einmaligen Gelegenheit“ am Telefon zugesetzt. Durch gezielte Manipulation werden die Personen am anderen Ende der Leitung so zu einer überstürzten Entscheidung gedrängt. Damit sie sich in einer entsprechenden Situation dennoch schützen können, gibt es einige Verhaltenstipps, die sie befolgen können.

Wirkungsvolle Maßnahmen gegen potenziellen Krypto-Betrug
Generelle Vorsicht ist bei Telefonnummern aus dem Ausland geboten. Besonders Anrufe aus England häufen sich seit einigen Monaten aus Sicht von Clever Dialer besonders. Wer also eine internationale Vorwahl aus dem Ausland auf dem Display angezeigt bekommt und keine entsprechenden Kontakte zuordnen kann, sollte hier bereits misstrauisch sein.

Wer trotzdem einmal in die Situation kommt, einen scheinbaren Krypto-Broker am Telefon zu haben, sollte sich nicht bedrängen lassen und das Gespräch im Zweifel lieber beenden. Auf keinen Fall sollten Betroffene sensible Informationen preisgeben. Kryptowährung läuft ausschließlich über Wallets oder Bankkonten ab. Wenn also am Telefon zu Auskünften über die IBAN, TAN-Nummern oder anderen personenbezogenen Daten aufgefordert wird, ist absolute Vorsicht geboten!

Ist es zu einem Schadensfall gekommen, sollte in jedem Fall eine Anzeige bei der lokalen Strafverfolgungsbehörde erstattet werden. Eine saubere Dokumentation des Vorfalls mit so vielen Informationen wie möglich (etwa Anrufzeit, Telefonnummer, Gesprächsprotokoll) kann ebenfalls hilfreich sein, um potenzielle Trickbetrüger zu identifizieren. Sofern ein rechtlicher Beistand nötig ist, empfiehlt es sich zudem, einen Anwalt mit Spezialisierung auf Kryptowährungen und Blockchain zu Rate zu ziehen.

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