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Mindestlohn-Ranking für Studentenjobs: fast 90.000 bleiben darunter!

 – Alexander Jünger

Die Studienreihe „Fachkraft 2030“ hat aktuell untersucht, ob Studierende im Job „flächendeckend“ den aktuellen Mindestlohn von 8,84 Euro erzielen. Ergebnis: Bundesweit arbeiten fast 90.000 Studierende (die meisten von ihnen sind weiblich) unter Mindestlohn. Je nach Branche schwanken die Zahlen. Am meisten unter dem Mindestlohn rangiert das Segment "Soziales" - direkt dahinter "Marketing und Marktforschung".

Bei etwa zwei Millionen erwerbstätigen Studierenden (69,7 Prozent aller Eingeschriebenen) bedeutet das: Die Zahl der unter Mindestlohn bezahlten Hochschülerinnen und Hochschüler lag im Untersuchungszeitraum bei gut 87.000. Zudem konnten in der Frage nach dem Mindestlohn geschlechtliche Unterschiede gemessen werden. Während auf männlicher Seite lediglich 3,7 Prozent der Jobs unter 8,84 Euro pro Stunde einbrachten, waren es auf weiblicher Seite 4,8 Prozent – also fast jede 20. Stelle. Zu diesen Ergebnissen kommt die zwölfte bundesweite Erhebung zur Studienreihe „Fachkraft 2030“, die von Studitemps in Kooperation mit dem Department of Labour Economics der Maastricht University im September 2017 durchgeführt wurde. An der Befragung haben bundesweit etwa 18.000 Personen teilgenommen.

Interessant auch der Blick auf die acht ausgewählten Branchen und Tätigkeitsbereiche im Ranking. Für Jobs im Bereich "Logistik und Produktion" besagt das Ergebnis, dass im Sommersemester 2017 mindestens 1,8 Prozent der Beschäftigten weniger als die gesetzliche Vorgabe erhielten. Zum Vergleich: Über alle Jobfelder hinweg lag die Quote mit 4,4 Prozent klar höher. Am häufigsten unter Mindestlohn wird hingegen im Bereich „Soziales“ gezahlt. 6,3 Prozent der Beschäftigten waren hiervon im Sommersemester 2017 betroffen

Call und Contact Center-relevante Jobs fließen in die betrachteten Segmente "Kundenbetreuung und Support" sowie "Marketing und Marktforschung" ein. Im Bereich "Kundenbetreuung und Support" liegen die studentischen Löhne im Schnitt 2,9 Prozent unter dem Mindestlohnniveau und damit auf dem selben Level wie im Bereich "IT und Software" (beide Platz 2 im Ranking). Auf dem vorletzten Platz rangieren Jobs im Marketing und in der Marktforschung in denen mindestens 5,7 Prozent der Beschäftigten weniger als die gesetzliche Vorgabe erhielten.

Grafik: Studentischer Verdienst unterhalb des Mindestlohnniveaus im Sommersemester 2017 nach Tätigkeitsbereichen

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