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Report zeigt: E-Mail verliert bei deutschen Verbrauchern an Bedeutung

 – Alexander Jünger

Twilio, eine führende Cloud-Kommunikationsplattform, hat Ende Februar die Ergebnisse seines jährlichen "SendGrid 2022 Global Messaging Engagement Reports" veröffentlicht. Darin werden seit 2020 weltweit die Interaktionspräferenzen von Verbrauchern analysiert, die Nachrichten über die verschiedensten Kommunikationskanäle von Unternehmen empfangen. Die Studie enthält zudem Empfehlungen für Unternehmen zur Verbesserung ihrer Kommunikation.

Kommunikationspräferenzen von Verbrauchern befinden sich in ständigem Wandel – vor allem auch, da sich ihr Verhältnis zu neuen Technologien weiterentwickelt. Während bewährte Kanäle wie E-Mail zwar nach wie vor ein zuverlässiger Weg sind, um mit bestehenden und potenziellen Kunden in Kontakt zu treten, überzeugen neuere Kanäle wie soziale Medien und Messenger zunehmend aufgrund ihrer Einfachheit. Marken sollten diese sich ständig ändernden Nutzerpräferenzen berücksichtigen, um ihre Kundschaft dort abzuholen, wo sie sich aufhalten. Und um so ihre Loyalität auf Dauer zu gewinnen.

    Die wichtigsten Ergebnisse und Trends der Studie

    • E-Mail nur für vier Prozent der Deutschen unter den Top 3 Kommunikationskanälen:
      Im Jahr 2020 war der beliebteste und meistgenutzte Kanal für die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden in Deutschland die E-Mail. In der aktuellen Studie 2022 setzten nur noch vier Prozent der deutschen Befragten die E-Mail unter die Top 3 und nannten die E-Mail als einen Kanal, über den sie am meisten mit Unternehmen kommunizieren. An die Stelle der E-Mail sind jetzt passivere Kanäle wie Suchmaschinen, Audiowerbung und Videoanzeigen getreten. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Deutschen ihre privaten Kommunikationskanäle stärker schützen als andere Verbraucher weltweit. Aber auch im weltweiten Vergleich nimmt die Beliebtheit der E-Mail ab: Im Jahr 2020 nannten 22 Prozent der Teilnehmer weltweit E-Mail als einen ihrer Top 3-Kanäle, während diese Zahl in diesem Jahr auf 18 Prozent gesunken ist.
       
    • Tägliche Werbe-Mails werden positiv aufgenommen – es sei denn die Zielgruppe ist jünger als 25:
      Obwohl die E-Mail nicht mehr der bevorzugte Kommunikationskanal der deutschen Verbraucher, waren sie am offensten für den Erhalt täglicher E-Mails von ihren Top-Marken. Insgesamt gaben 72 Prozent der deutschen Befragten an, dass sie bereit wären, tägliche Werbe-E-Mails von Unternehmen zu erhalten. Allerdings kommt es hier stark auf das Alter an. Unter den jüngeren Teilnehmern bevorzugt die Mehrheit wöchentliche Werbe-E-Mails.
       
    • Klare Betreffzeilen locken Leser an:
      Fast die Hälfte (46 Prozent) der deutschen Befragten gab an, dass die Betreffzeilen von E-Mails ihre Entscheidung, eine E-Mail zu öffnen, stark oder ziemlich stark beeinflussen. Sie bevorzugen Betreffzeilen, die einen klaren, eindeutigen Bezug zum Inhalt der E-Mail herstellen und so prägnant wie möglich sind.
       
    • Textnachrichten und SMS sollten vermieden werden:
      Die deutschen Kunden sind für Werbe-SMS wenig empfänglich. Die meisten Deutschen sind nur dann mit Textnachrichten von Marken einverstanden, wenn es sich um 2FA, vergleichbare Sicherheitsabfragen und Versandbenachrichtigungen handelt.
       
    • Notwendigkeit von personalisierten Inhalten nimmt zu:
      Deutsche Verbraucher finden die Personalisierung von E-Mails in ihrer Kommunikation mit Marken unglaublich wertvoll – teilweise wird es sogar vorausgesetzt. Schon die namentliche Ansprache des Empfängers in der Betreffzeile oder im Text der E-Mail kann deutschen Verbrauchern das Gefühl geben, dass die E-Mail speziell für sie bestimmt ist und nicht als gezielte oder unpersönliche Massen-E-Mail wahrgenommen wird. Tatsächlich gaben 50 Prozent der deutschen Befragten an, dass sie diesen Grad der Personalisierung in ihrem E-Mail-Posteingang gerne sehen. Darüber hinaus gaben 18 Prozent an, dass sie auch gerne Produktempfehlungen auf Grundlage früherer Käufe erhalten.

    Über die Studie:
    Die Studie fand unter Verwendung von Daten, die im Rahmen einer quantitativen Online-Umfrage und einer qualitativen ethnografischen Studie erhoben wurden, statt. Für die qualitative Online-Umfrage wurden 800 Teilnehmer aus sechs verschiedenen Ländern (Brasilien, Frankreich, Deutschland, Japan, UK und USA) befragt, um deren E-Mail- und SMS-Präferenzen zu erfahren. Fünf Teilnehmer jeder Altersgruppe (20 insgesamt) wurden anschließend für die qualitative ethnografischen Studie rekrutiert.

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