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Studie zu vernetzten Autos: Kundenservice und Call Center mit Defiziten

 – Alexander Jünger

Die Kunden-Support-Teams von Herstellern vernetzter Autos sind zum Großteil noch nicht auf die digitalen Technologien vorbereitet und müssen sich schnellstmöglich auf veränderte Kundenanfragen einstellen. Dies ist eine Erkenntnis, die nun eine aktuelle Studie des BearingPoint Institute zeigt. Untersucht wurden entsprechende Angebote in Großbritannien, Deutschland und Frankreich von zehn der weltweit führenden Automobilhersteller. Die Kundenbetreuung in Großbritannien und Deutschland schneidet zwar vergleichsweise etwas besser ab als in Frankreich. Generell zeigten jedoch die Services in allen drei Ländern noch große Defizite.

Obwohl acht von zehn neuen Autos vernetzte Technologien, wie etwa mobile Online-Dienste und automatische Warnungen, anbieten, ist die Unterstützung für diese Features unzureichend. Die Studie zeigt, dass weniger als ein Drittel der Dienstleister in der Lage ist, einfache Fragen über vernetzte Fahrzeuge zu beantworten. Call Center-Mitarbeitern fehlen vielfach die Kenntnisse zu Funktionen, Angeboten, Preisen oder Arbeitsprinzipien vernetzter Autos. Darüber hinaus sind die meisten Kundendienste noch auf eine prä-digitale Ära ausgerichtet. BearingPoint zufolge müssen die Unternehmen den innovativen Technologien und der digitalen Entwicklung dringend gerecht werden. Zum einen ergab bereits eine vorherige Studie, dass "Connected Car"-Services mit 80 Prozent vernetzter Neuwagen bis 2020 zum Standard gehören werden. Zum anderen sind diese Punkte im Kundendienstbereich von höchster Relevanz für die Verbraucher.

"Kunden erkennen den hohen Wert eines vernetzten Autos", kommentiert Matthias Loebich, globaler Leiter Automotive bei BearingPoint. Um jedoch "eine höhere Markentreue und Kundenbindung zu erreichen, müssen Automobilhersteller ihre Services neu ausrichten und eine effiziente Beratung zu vernetzten Autos gewährleisten". Um dies zu erreichen, weist die Studie drei maßgebliche Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Kundendienste im digitalen Zeitalter aus:

 

  1. Mehr als 50 Prozent der Verbraucher sind ständig online und benutzen dabei mehrere miteinander vernetzte Geräte. Autohersteller müssen die komplexen Anforderungen dieser Kunden erfüllen und digitale, rund um die Uhr verfügbare (24/7) Dienstleistungen gewährleisten.
  2. Digital-Experten müssen als wichtige Teammitglieder des Kundenservices fungieren, da sie durch ihre Fähigkeiten und Kenntnisse mit komplexen Kundenanfragen umgehen können. Generell müssen alle Mitarbeiter aus dem Bereich über fundierte Produktkenntnisse verfügen sowie diese in Schulungen erweitern. So können sie Verbraucher besser unterstützen und beraten.
  3. Durch enge Zusammenarbeit mit Automobilhändlern müssen die Hersteller ihre Präsenz vor Ort stärken und vertrauensvolle Kundenbeziehungen beim Verkauf aufbauen

Über die Studie
Zwischen Juli und September 2015 wurden in Frankreich, Deutschland und Großbritannien zehn der weltweit führenden Automobilhersteller zu ihren Dienstleistungen in Bezug auf vernetzte Autos untersucht. Bewertungskriterien waren die Qualität der online verfügbaren Informationen, die Erreichbarkeit des Call Centers sowie die Kompetenz bei der Beantwortung eines standardisierten Fragebogens. Die Gesamtstudie des BearingPoint Institute steht hier zum kostenfreien Download bereit.

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