Schweden scheint ein Abo auf die Präsenz in den Fundstücken von CallCenterProfi zu haben. Nachdem die Skandinavier im April eine Hotline geschaltet hatten, unter der Anrufer mit einem beliebigen Schweden verbunden wurden (CallCenterProfi berichtete), ging nun eine weitere - sagen wir mal "eher außergewöhnliche" - Hotline an den Start.

Wie der "Stern" berichtet, hat Schwedens größte Gewerkschaft eine Hotline für Opfer von so genanntem "Mansplaining" geschaltet. Das Wort setzt sich aus dem englischen Wort für "Mann" (man) und der Kurzform des Verbs "erklären" (explain) zusammen und beschreibt ein Phänomen, dem Frauen - in Schweden scheinbar besonders häufig - ausgesetzt sind. Googelt man den Begriff, findet man folgende Definition: Unter Mansplaining versteht man "das, was geschieht, wenn ein Mann herablassend mit jemandem (vor allem einer Frau) über einen Themenbereich spricht, in dem er nur unvollständige Kenntnisse hat. Dabei nimmt er fälschlicherweise an, er wisse mehr über den Gegenstand als die Person, mit der er spricht."

Laut Ansicht der "Unionen", Schwedens größter Gewerkschaft, sei "Mansplaining eine Methode der Unterdrückung, die am Arbeitsplatz sowohl Diskriminierung als auch mangelnde Chancengleichheit erzeugt und unterbunden werden muss", so die Gewerkschaft in einer Presseinformation zur Initiative. Die Hotline steht den 600.000 Gewerkschaftsmitgliedern täglich von 10 bis 16 Uhr zur Verfügung - besetzt ist sie von feministischen Politiker, Komikern und Wissenschaftlern, die die Anrufe entgehen nehmen und Tipps geben, wie man dem Mansplaining umgehen sollte.

Wie der "Stern" schreibt, hagelte es für die Mansplaining-Hotline im Netz einiges an Kritik. "Wie würden denn Frauen reagieren, wenn man ein Female Whining einrichten würde?", wird etwa ein Nutzer zitiert. Andere sehen die Sache durchaus positiv. Eine Facebook-Nutzerin bezeichnete es als "eine gute Initiative. Wenn man die Kommentare beurteilt, sieht es ganz so aus, als würden viele Männer sich angesprochen fühlen. Das zeigt doch nur, wie sehr solche Möglichkeiten gebraucht werden".