Microsoft und CBI zerschlagen illegale Call Center

In einer konzertierten Aktion internationaler Strafverfolgung ist es Microsoft und dem indischen Central Bureau of Investigation (CBI) gelungen, zwei betrügerische Call Center zu schließen, die gezielt japanische Bürger mit gefälschten Tech-Support-Angeboten täuschten. Die als „Operation Chakra V“ geführte Maßnahme mündete in der Festnahme von vier Personen und der Beschlagnahmung von umfangreichen Beweismitteln, darunter Computer, Mobiltelefone und Speichermedien.
Die kriminellen Call Center hatten sich als legitime technische Support-Dienstleister ausgegeben und ihre Opfer durch gezielte Falschinformationen in Angst versetzt. Ziel war es, die Betroffenen dazu zu bringen, Zahlungen auf so genannte „Maultierkonten“ zu leisten. Dabei setzten die Betrüger generative KI ein, um ihre Angriffe zu automatisieren und gezielter durchzuführen. Mithilfe künstlicher Intelligenz wurden potenzielle Opfer identifiziert, bösartige Pop-ups erzeugt und Sprachbarrieren durch Übersetzungstechnologien überwunden - alles mit dem Ziel, die Angriffe möglichst effizient und glaubwürdig zu gestalten.
Laut Steven Masada von Microsoft ist der Einsatz von „Cybercrime-as-a-Service“ ein wachsendes Problem. Die organisierte Cyberkriminalität nutzt vermehrt technische Infrastrukturen und KI, um ihre Reichweite zu vergrößern. Seit Mai 2024 hat Microsoft gemeinsam mit dem Japan Cybercrime Control Center (JC3) weltweit rund 66.000 betrügerische Domains und URLs identifiziert und deaktiviert.
Die CBI arbeitete in diesem Fall eng mit der japanischen Nationalpolizei und Microsoft zusammen, um die Täter zu lokalisieren und deren Strukturen zu enttarnen. Die Operation reiht sich ein in eine Serie von Sicherheitsvorfällen, die auf Indiens Call Center-Sektor verweisen - darunter ein aktueller Datenmissbrauchsfall beim Krypto-Anbieter Coinbase, in den ebenfalls ein indischer Kundenservice-Dienstleister verwickelt war.
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