Studie: KI-Nutzung steigert Zufriedenheit, aber auch den Stress

Die Debatte rund um Künstliche Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt dreht sich bislang vor allem um Effizienzgewinne. Doch eine neue internationale Studie von Jabra in Zusammenarbeit mit dem Happiness Research Institute legt nahe, dass der eigentliche Mehrwert von KI in einer ganz anderen Dimension liegen könnte: im Wohlbefinden der Mitarbeitenden.
In der Untersuchung „Arbeit und Wohlbefinden im Zeitalter der KI“ wurden über 3.700 Wissensarbeiter in elf Ländern befragt, darunter 357 Personen aus Deutschland. Das zentrale Ergebnis: Wer täglich KI nutzt, ist mit seiner Arbeit signifikant zufriedener und insgesamt glücklicher. Konkret geben tägliche KI-Nutzer an, 34 Prozent zufriedener im Job zu sein als jene, die kaum mit KI arbeiten. Auch bei Zielen (78 Prozent gegenüber 63 Prozent), Aufstiegschancen (70 Prozent gegenüber 38 Prozent) und Zukunftsoptimismus zeigen sich deutliche Unterschiede.
Diese Effekte wirken sich über den Arbeitsplatz hinaus aus. Mitarbeitende mit hoher Arbeitszufriedenheit geben mit 4,5-fach höherer Wahrscheinlichkeit an, auch mit ihrem Leben insgesamt zufrieden zu sein. Zwei Drittel von ihnen bezeichnen sich sogar als glückliche Menschen.
Allerdings bringt die intensive Nutzung von KI auch Herausforderungen mit sich. So berichten Vielnutzer über ein um 20 Prozent höheres Stressniveau. Die Gründe: Der Umgang mit sich schnell wandelnden Systemen, die wachsende Zahl an Tools sowie der mentale Aufwand, KI-generierte Inhalte zu prüfen und zu bewerten. Dennoch geht laut Studie leicht erhöhter Stress oft mit größerer Sinnhaftigkeit, höherem Engagement und mehr Zufriedenheit einher. Stress sei in diesem Fall ein Zeichen für Motivation, nicht für Überforderung.
Ein weiteres zentrales Ergebnis: Trotz des medialen Hypes nutzen viele Beschäftigte KI bislang kaum. Ein Drittel hat laut Studie noch nie KI am Arbeitsplatz eingesetzt. Dabei zeigen sich Potenziale gerade in der Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten, ob über Text, Sprache oder visuelle Eingabe.
Jabra und das Happiness Research Institute plädieren dafür, die emotionale Dimension von Arbeit stärker in den Fokus zu rücken. Wenn KI zum festen Bestandteil des Arbeitslebens wird, sollten Unternehmen nicht nur auf Effizienz, sondern auch auf die psychologischen Auswirkungen achten. Nur dann gelingt es, eine Arbeitswelt zu gestalten, in der Technologie nicht nur funktioniert, sondern auch guttut.
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