In dieser Woche ist Günter Greff, ein Urgestein der deutschen Call Center-Branche und Gründungsherausgeber des Fachmagazins "CallCenterProfi", verstorben.

Er war einer der Großen und einer der Ersten. Schon im Jahr 1980 gründete Günter Greff sein erstes Telekommunikationsunternehmen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er seine Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann erfolgreich abgeschlossen, war danach acht Jahre im Außendienst beim italienischen Büromaschinenkonzern Olivetti und im Anschluss daran Marketingchef des kanadischen Textcomputerherstellers AES. Insgesamt sieben Unternehmen gründete Greff in seiner Laufbahn als Unternehmer - nicht nur im Bereich Call Center, sondern auch im Segment Unternehmensberatung und Multimedia. Als Buchautor und Redner machte Günter Greff in der Branche ebenso von sich reden.

Auch "CallCenterProfi" ist untrennbar mit Günter Greff verbunden, der das Fachmagazin im August 1998 als Gründungsherausgeber mit aus der Taufe hob. Das neue "Magazin für Telemarketing, Call Center und Kundenservice" erschien damals noch als zweimonatliche Beilage des Vertriebsmagazins "salesProfi", wurde dann nach zwei Jahren eigenständig und erschien ab da zehnmal im Jahr. Bis Ende 2002 blieb Günter Greff als Herausgeber an Bord, um sich danach weiteren, spannenden Projekten zu widmen.

"Mit Günter Greff verlieren wir einen Visionär, der die seriöse Call und Contact Center-Branche in Deutschland wesentlich mitgeprägt, ja in gewisser Weise sogar erst möglich gemacht hat", so Simone Fojut, die heutige Herausgeberin des "CallCenterProfi". "Ich erinnere mich gerne an die teilweise hitzigen Diskussionen in den Redaktionskonferenzen, wenn es um kommende Themen und Beiträge ging", so Fojut. "Günter Greff war stets 'highly involved', so würde man heute vielleicht sagen. Immer engagiert, meinungsstark, fokussiert aber jederzeit fair in allen Situationen. Mein persönlicher Dank und der aller 'CallCenterProfis' sind ihm gewiss."

Zuletzt lebte Günter Greff in Perinaldo, Ligurien und betrieb dort das kleine, feine Hotel La Riana. Seine Liebe zu Olivetti hat der begeisterte Schachspieler nie verloren - sein Bezug zur Call Center-Branche nahm jedoch über die Jahre immer mehr ab.

"Man muss dann auch mal loslassen können", schrieb Günter Greff vor einem halben Jahr auf LinkedIn. "Insbesondere wenn man 75 Jahre alt ist. Und insbesondere auch dann, wenn der Körper mir, wie Ende letzten Jahres, deutliche Warnsignale gesendet hat. Du musst mehr auf deine Gesundheit achten war das Signal." Jetzt hat Günter Greff für immer los gelassen. Wir sind in tiefer Trauer und übermitteln unser herzliches Beileid an seine Familie, Freunde und Bekannte.

Im Bild oben: Die CallCenterProfi-Redaktion im Jahr 2001. Die heutige Herausgeberin Simone Fojut (ganz rechts), der heutige Chefredakteur Alexander Jünger (links daneben) mit Gründungsherausgeber Günter Greff (dritter von rechts).