CallCenter Profi

Fundstück: Per Telefon gegen Putin

 – Alexander Jünger

Die Idee ist einfach wie genial: Über die Plattform "Call Russia" rufen Menschen aus Litauen und anderen baltischen Ländern, die bis 1990 Teil der Sowjetunion waren, per Zufallsgenerator in russischen Haushalten an. Aus westlicher Perspektive berichten sie über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und geben aktuelle Informationen weiter, um die russische Bevölkerung über Fake News des russischen Regimes aufzuklären.

Die Plattform wurde nur wenige Wochen nach Beginn der russischen "Spezialoperation" von Paulius Senūta und einigen Freunden ins Leben gerufen. Wie etwa das Nachrichtenportal T-Online berichtet, haben "mehr als 50.000 Litauerinnen und Litauer (...) ihr Glück am Hörer schon versucht und dabei etwa 180.000 Nummern angerufen. Gespräche entstanden dabei in ungefähr 90.000 Fällen."

Knapp 40 Millionen russische Telefonnummern sind auf der Plattform hinterlegt. Kontaktiert werden sollen sie nach Angaben des Hotline-Initiators alle. Wie er berichtet, hätten die Angerufenen anfangs "meist wütend" auf die Anrufe reagiert "und viele Gespräche dauerten keine fünf Minuten. Mittlerweile gebe es Gespräche von teilweise drei Stunden." Um die Menschen wirklich zu erreichen und zu ihnen durchzudringen, wurde "mit Psychologen eine Gesprächstechnik ausgearbeitet". Die Aktion zeigt bereits Erfolge: Natürlich ändere ich nicht das Weltbild eines fremden Menschen innerhalb einer Stunde. Aber die Leute fangen an nachzudenken."

Sie wollen mehr wissen?
Mehr über die Initiative uns was die Flut an Telefonaten bewirken soll, lesen Sie hier bei den Kollegen von T-Online ...

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