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Falsche Namen im Call Center: Swiss Life äußert sich

 – Alexander Jünger

Bessere Terminierungs-Quoten oder doch Rassismus und Diskriminierung von Migranten? Anfang dieser Woche machten Schweizer Medien Schlagzeilen, wonach sich Mitarbeiter mit ausländisch klingenden Namen im Call Center von Swiss Life "umbenennen" sollten. Verschiedene Institutionen und Gesellschaftsvertreter liefen Sturm. Jetzt hat sich der Versicherer zu den Anschuldigungen geäußert.

"Die Behauptung, dass Mitarbeitende von Swiss Life zum Gebrauch von Aliasnamen genötigt werden, ist falsch", so Swiss Life in einer aktuellen Stellungnahme. Vielmehr gebe man "den 19 Mitarbeitenden im Contact Center die Möglichkeit, auf eigenen Wunsch Aliasnamen zu verwenden". Dies sei "vor allem im Bereich der aktiven Kundenansprache eine gängige Praxis".

Markus Leibundgut, CEO Swiss Life Schweiz, ist sich sicher, "dass jene Mitarbeitenden im Contact Center, die sich aus Gründen der einfacheren Kundenkommunikation für Aliasnamen entschieden haben, diese Möglichkeit schätzen und in ihrer täglichen Arbeit gute Erfahrungen damit machen". Ob sie einen anderen Namen verwenden oder nicht, entscheiden sie "immer und ausschliesslich freiwillig". Mit einer schriftlichen Erklärung des Mitarbeiters stellt Swiss Life dies nach eigenen Angaben sicher. Von den 19 Mitarbeitern nehmen neun diese Möglichkeit in Anspruch. Unter den anderen zehn Mitarbeitern, die ihren eigenen Namen verwenden, "sind drei solche mit ausländischen Namen". Dies sei der Beweis, "dass es keinen Zwang zur Nutzung von Aliasnamen bei Swiss Life beziehungsweise eine entsprechende Diskriminierung gibt".

Desweiteren beschränke sich der Gebrauch von Aliasnamen ausschließlich auf das Contact Center von Swiss Life, aus dem telefonisch verschiedene Zielgruppen kontaktiert werden, um Termine mit bestehenden und potenziellen Kunden zu vereinbaren. "Bei Swiss Life arbeiten in den Call Centern und im Vertrieb hunderte Kolleginnen und Kollegen ausländischer Herkunft, die tagtäglich einen hervorragenden Job in der Kundenbetreuung machen", ist in der Stellungsnahme zu lesen. CEO Leibundgut habe "volles Verständnis für die öffentliche Debatte" in der Schweiz, "die mittlerweile weit über den Gebrauch von Aliasnamen hinausgeht und grundsätzliche gesellschaftliche Fragen aufwirft". Man stelle sich dieser Diskussion und führe sie auch intern. "Das Wohl und die faire Behandlung der Mitarbeitenden" stünde dabei für Swiss Life "an oberster Stelle."

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