CallCenter Profi

Studie: Jugend ohne Call Center-Know How

 – Alexander Jünger

Wie eine aktuelle Umfrage vom Berliner IDM Institut für Dialogmarketingzeigt, sind die neuen Call Center-Ausbildungen unter Jugendlichen noch recht unbekannt. In Straßeninterviews mit über 600 Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren, förderten die Azubis der beiden Ausbildungsklassen "Kauffrau/mann für Dialogmarketing" vom IDM sehr interessante Erkenntnisse zu Tage.

Lediglich 5,4 Prozent wissen von dem neuen, staatlich anerkannten Ausbildungsberuf, wobei die Schulen als Informationsquelle an letzter Stelle rangieren. Ein Armutszeugnis wurde den Arbeitsämtern ausgestellt, die einen Jobmotor scheinbar total ignorieren: Die Bundesagentur für Arbeit wurde nicht einmal als Informationspool genannt. Infoquelle Nummer eins ist die klassische Stellenanzeige. Erfreulich dagegen ist das grundsätzliche Interesse an der Branche: 14,5 Prozent wollen mehr über den Beruf wissen oder interessieren sich für eine Exkursion in ein Call Center.

Ein weites Feld zeigte sich bei der Frage nach Fachbegriffen. "Dialogmarketing" etwa kennen lediglich 42,9 Prozent der Befragten. Für mehr als die Hälfte der Jugendlichen bedeutet das völlig richtig "Kommunikation mit Kunden" (53,2 Prozent). "Irgendetwas mit Verkauf" vermutet knapp ein Viertel (24,6 Prozent) und "mit Werbung" assoziieren es 19,3 Prozent. 57,1 Prozent der befragten Jugendlichen können mit dem Begriff gar nichts anfangen. Etwas besser erging es dem Begriff "Call Center". Gefragt, was sie darunter verstehen, antworten 11,5 Prozent, sie haben den Namen noch nie gehört. 37,4 Prozent bringen ein Call Center in Verbindung mit "Kundenbetreuung", 31,3 Prozent mit "Telefonverkauf", 24,1 Prozent mit "Werbeanrufen" und 7,3 Prozent mit "Umfragen".

Zu den aus Sicht des IDM-Studienleiters Horst Löffler kuriosesten Antworten auf die drei zentralen Fragen zählen: Call Center hätten etwas mit "Callboys" zu tun, Dialogmarketing sei "PR mit unüblichen Methoden" und der Beruf der Dialogmarketing-Kaufleute bedeute "Verkaufen auf der Straße". Für Löffler steht deshalb fest: "Die Ausbildungsverantwortlichen für Dialogmarketing haben noch viel Arbeit zu leisten, um Unkenntnis über die beruflichen Chancen beiseite zu räumen, Vorbehalte abzubauen und insbesondere die Schulen und die Bundesagentur für Arbeit zu ermuntern, mehr Wissen über die perspektivreiche Ausbildung zu vermitteln."

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