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SKL- und NKL-Telemarketing vor dem Aus?

 – Alexander Jünger

Heute beraten die Ministerpräsidenten im niedersächsischen Bad Pyrmont erneut über den Lotteriestaatsvertrag - und damit auch über die Zukunft der Klassenlotterien. Denn zur Debatte steht ein Verbot des Telefonmarketings für Glücks- und Gewinnspielanbieter.

Begründung: Die Gefahr der Spielsucht könne so eingedämmt werden. Für Johann Peter Boesche, Lotterieeinnehmer mit Sitz in Hamburg, trifft eine derartige Maßnahme jedoch die Falschen. Außerdem seien die staatlichen Lotterien der NKL und SKL ohne den telefonischen Vertrieb nicht überlebensfähig. Mit einer derartigen Maßnahme würden auch noch die Falschen getroffen: "Das langsame Klassenlotteriespiel wirkt so gut wie gar nicht Sucht gefährdend", so Johann Peter Boesche, Lotterieeinnehmer mit Sitz in Hamburg. "Erst recht nicht, wenn wir am Telefon ausführlich beraten."

Bereits vor sechs Jahren hat der älteste Vertriebspartner der NKL und SKL den Losverkauf auf Telefonmarketing umgestellt. Durch eigene Erfahrung hat das Unternehmen Boesche gelernt, das sensible Verkaufsinstrument immer kompetenter und verantwortungsvoller einzusetzen. In den hauseigenen Call Centern arbeitet nach Boesches Angaben ausschließlich qualifiziertes, geschultes Fachpersonal. Die Mitarbeiter rufen die neuen Spielteilnehmer einen Tag nach dem Verkaufsgespräch noch einmal an und überprüfen, ob diese korrekt beraten wurden. "Wenn wir in den Qualitäts-Anrufen feststellen, dass ein Kunde seinen Teilnahmewunsch bereut, stornieren wir umgehend die Losbestellung", erklärt Boesche. "Vor allem, wenn wir Ansätze zur Spielsucht erkennen, können wir im persönlichen Dialog auf die Menschen eingehen." So biete das Telefonmarketing hier eine Möglichkeit, das ohnehin geringe Spielsuchtpotenzial von Lotterien weiter zu minimieren.

Johann Peter Boesche, der in vierten Generation das 200 Jahre alte Traditionshaus leitet, richtet sich heute in einem offenen Brief in der Niedersachsen-Ausgabe der Bild-Zeitung an die Ministerpräsidenten. Darin bittet er sie inständig, die Argumente in der Diskussion zu berücksichtigen. Immerhin stehen nach seienr Ansicht Arbeitsplätze von rund 16.000 Menschen auf dem Spiel, die im Bereich der Klassenlotterien tätig sind.

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