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Direktmarketing bleibt Boom-Branche

 – Alexander Jünger

Die Direktmarketingunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben 2006 eine glänzende Geschäftsentwicklung zu verzeichnen. Steigender Umsatz ging allerdings nicht zwangsläufig mit dem Ausbau des Mitarbeiterstamms einher. Die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr sind ebenfalls positiv. Demnach werden sich nicht nur die Umsätze der Direktmarketing-Unternehmen gut entwickeln, sondern auch die Investitionen in Direktmarketing. Den Schätzungen der Branche zufolge wird vor allem der Bereich "Banken /Finance" weiterhin verstärkt auf Instrumente des Direktmarketings setzen. Nach Ansicht der Direktmarketing-Unternehmen sind Online/Internet und E-Mail-Marketing diejenigen Kanäle, die sich in den nächsten Jahren am besten entwickeln werden.

Dies sind die Kernergebnis des kürzlich veröffentlichen "D-A-CH-Dialogmarketing-Barometers". Die vom deutschen, österreichischen und Schweizer Direktmarketingverbandes durchgeführte Umfrage, an der 289 Mitglieder teilgenommen haben, zeigt die wirtschaftliche Entwicklung der Mitgliedsunternehmen in der gesamten deutschsprachigen Region auf. Zudem liefert sie Prognosen zur allgemeinen Branchenentwicklung sowie Einschätzungen über die Einstellung von Politik und Verbrauchern gegenüber dem Direktmarketing. Nachfolgend die Ergebnisse der einzelnen Bereiche im Überblick:

Umsätze 2005

Bei der Mehrheit der Firmen (61 Prozent) in der so genannten D-A-CH-Region sind die Umsätze gegenüber 2005 gestiegen. Gleich geblieben sind sie bei 21 Prozent, gesunken dagegen nur bei 14 Prozent. Die deutschen Ergebnisse zeigen auf den ersten Blick ein etwas schwächeres Bild bei der Umsatzentwicklung 2006: Von den 151 der knapp 800 DDV-Mitglieder - dies entspricht einem Rücklauf von 21 Prozent - gaben 53 Prozent einen gestiegenen Umsatz an (2005: 61 Prozent). Bei 25 Prozent ist er gleich geblieben (2005: 21 Prozent), bei 18 Prozent (2005: 15 Prozent) gesunken. Die durchschnittliche Umsatzsteigerung der DDV-Unternehmen liegt 2006 mit 30 Prozent wiederum höher als der Durchschnittwert für alle drei Länder (24 Prozent). Als Hauptgründe für die positive Umsatzentwicklung nennen die Befragten in der D-A-CH-Region den Zugewinn von Kunden und Etats (80 Prozent). Mit großem Abstand an zweiter Stelle kommt die Begründung "Einzelne Kunden haben ihre Budgets erhöht" (30,5 Prozent).

2. Halbjahr 2006

Der Vergleich der Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr gegenüber dem 2. Halbjahr 2006 zeigt folgendes Bild: 58 Prozent der Befragten in der D-A-CH-Region geben an, der Umsatz sei gestiegen. Bei 26 Prozent ist er gleich geblieben und bei 10 Prozent gesunken. Unter den deutschen Teilnehmern der Befragung sind es 54 Prozent, deren Umsatz im 2. Halbjahr 2006 weiter angewachsen ist. Keine Entwicklung gab es bei 30,5 Prozent, gesunken ist der Umsatz bei neun Prozent.

Prognose 2007

Eine deutliche Sprache spricht die Prognose für das laufende Geschäftsjahr: 77 Prozent der deutschen, österreichischen und Schweizer Direktmarketing-Unternehmen gehen davon aus, dass die wirtschaftliche Entwicklung "sehr zufrieden stellend" (51 Prozent), beziehungsweise "eher zufrieden stellend" (26 Prozent) laufen wird. Bei den Deutschen gehen 74 Prozent der Befragten davon aus. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr war die Prognose für das damalige Geschäftsjahr 2006 eher verhalten. So gaben damals 68 Prozent der deutschen Befragten an, dass sie von einer eher zufrieden stellenden, beziehungsweise sehr zufrieden stellenden Entwicklung für 2006 ausgehen.

Welches sind die Direktmarketingkanäle, die sich in den nächsten Jahren am Besten entwickeln werden?
 
Quelle: Direktmarketing Konjunkturbarometer, März 2007

Mitarbeiterentwicklung

Dass gestiegene Umsätze nicht zwangläufig mit einer Zunahme des Personalstandes einhergehen müssen, zeigt der Blick auf die Mitarbeiterentwicklung. So geben 41 Prozent der D-A-CH-Unternehmen an, die Zahl der Angestellten sei gestiegen. Bei 38 Prozent ist sie allerdings gleich geblieben und bei 19 Prozent gesunken. Bei den deutschen Befragten zeigt sich in etwa das gleiche Bild. Der Blick auf die Ergebnisse des DDV-Barometers aus dem 2. Halbjahr 2006 macht folgendes deutlich: Direktmarketing-Unternehmen haben eine eher abwartende Haltung bei der Einstellung neuer Mitarbeiter eingenommen. In 2006 hatten 47 Prozent angegeben, die Mitarbeiterzahl sei gegenüber 2005 gestiegen. Gleich geblieben war sie bei 39 Prozent, gesunken bei 12 Prozent. Wesentlich optimistischer war die Haltung der deutschen Befragten damals auch bei der Prognose. So gaben damals 49,5 Prozent an, die Mitarbeiterzahl werde im Jahr 2006 steigen. Das Bild heute: nur 38 Prozent wollen den Mitarbeiterstamm 2007 ausbauen, während dieser bei 49 Prozent gleich bleiben soll. Auf der D-A-CH-Ebene zeigt sich ein identisches Bild: Während 50 Prozent der Befragten eine gleich bleibende Mitarbeiterzahl für ihr Unternehmen in diesem Jahr prognostizieren, wollen nur 38 Prozent die Anzahl erhöhen.

Prognose gesamte Branche

Die Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Direktmarketingbranche fällt genauso positiv aus wie die für das eigene Unternehmen. 78 Prozent der deutschen, österreichischen und Schweizer Unternehmen geben an, die Entwicklung für 2007 verlaufe "sehr", beziehungsweise "eher zufrieden stellend". Nur 18 Prozent gehen von einer mittelmäßigen Entwicklung aus. Und gerade mal ein Prozent denkt an eine "weniger", beziehungsweise "gar nicht" zufrieden stellende Entwicklung. Wie schon bei der Umsatzentwicklung liegen die Prognosen der deutschen Befragten geringfügig niedriger als die D-A-CH-Werte.

Branchen und Kanäle

Die positive Prognose für die Branche deckt sich mit der Einschätzung über die Entwicklung der Investitionen in Direktmarketing. Mit 62 Prozent geht die Mehrheit aller Befragten davon aus, dass diese auch 2007 weiter steigen werden. Und dies vor allem in den Branchen Banken/ Finance (61 Prozent), Dienstleistungen (49 Prozent) und Handel (40,5 Prozent). Die sich am besten entwickelnden Direktmarketingkanäle sind den Befragten zufolge Online/Internet und E-Mail-Marketing - eine Aussage, die sich sicherlich auf die Erhebungen über die Investitionen 2006 (beispielsweise von Nielsen Media Research) stützt.

Welche Branchen werden in den nächsten Jahren am meisten in Direktmarketing investieren?
 
Quelle: Direktmarketing Konjunkturbarometer, März 2007

Politik und Verbraucher

Mit 54 Prozent geht eine knappe Mehrheit aller Befragten davon aus, dass die Wahrnehmung der Politik gegenüber dem Direktmarketing "weniger positiv" sei. Dem stehen 32 Prozent gegenüber, die glauben, dass die Politik eine "eher positive Einstellung" habe. Auch wenn die deutschen Befragten das Ganze etwas negativer sehen, so hat sich auch hier die Einschätzung moderat zum Positiven verschoben. 63 Prozent (2006 noch 66 Prozent) gehen von einer weniger positiven Einstellung der Politik aus und 20,5 (2006: 20 Prozent) glauben an eine eher positive Einstellung.

Beim Verbraucher zeigt sich ein anderes Bild: Während 45 Prozent aller Befragten von einer weniger positiven Einstellung ausgehen, glauben fast gleich viele - nämlich 43 Prozent - an eine eher positive Einstellung. Für die deutschen Befragten gilt folgendes: Eine eher positive Einstellung der Verbraucher zum Direktmarketing sehen 36 Prozent (2006: 40 Prozent), eine weniger positive dagegen 52 Prozent (2006: 53 Prozent). Patrick Tapp, DDV-Vizepräsident Public Affairs und Verbraucherdialog: "Unsere Mitglieder wissen um den intensiven Dialog, den wir mit der Politik und den Verbraucherschutzverbänden führen. Wir stellen fest, dass dieser langsam Früchte trägt: man hat verstanden, dass Direktmarketing eine entscheidende Wirtschaftsbranche und ein Jobmotor ist. Und sie wissen, dass der DDV sich entschieden für ein seriöses und kundenorientiertes Dialogmarketing einsetzt."

Alle Charts des D-A-CH-Direktmarketing-Konjunktur-Barometersfinden Sie hier ...

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