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DDV gegen Bußgeld für Schwarze Schafe

 – Alexander Jünger

Der Deutsche Direktmarketing Verband (DDV) lehnt die von Verbraucherschützern geforderte Einführung von Bußgeld für so genannte "schwarze Schafe" als "unwirksam" und "populistisch" ab, stellt sich jedoch entschieden gegen den Missbrauch des seriösen Marketinginstruments Telemarketing. "Dem Verbraucher ist an dieser Stelle mit Politikmarketing nicht geholfen", so Patrick Tapp, Vizepräsident Public Affairs und Verbraucherdialog im DDV.

Mit Ärger beobachtet der Verband, dass einige Unternehmen dem sinnvollen Serviceinstrument Telefonmarketing erheblichen Schaden zufügen, indem sie bestehende Branchenregelungen unterlaufen. Der Verband verlangt von Telefonmarketing anwendenden Unternehmen entschieden den verantwortungsbewussten Umgang mit dem Instrument Telefonmarketing und sanktioniert Verstöße.

"Der DDV versteht sich an dieser Stelle als Partner des Kunden beziehungsweise Verbrauchers. Deshalb nehmen wir es sehr ernst, von allen unseren Verbandsmitgliedern die Einhaltung von Branchen- und Qualitätsstandards zu fordern. Einen Ausschluss - ohne Ansehen von Größe oder Bedeutung des Mitglieds - aus dem Verbandscouncil und die damit verbundene Öffentlichkeit ist für namhafte Unternehmen abschreckender, als Bußgelder, die sich durch interne Etatverrechnungen in einem Unternehmen verlaufen.", so Tapp (Foto links).

Der DDV hat sich zum Beispiel als Vorreiter gegen Auswüchse wie Anrufmaschinen positioniert und sieht sich damit genau auf der Linie der Verbraucherschutzzentralen. "Wir hielten es für zielführender, wenn die Verbraucherschutzzentralen auf die Wirtschaft auch tatsächlich einmal zugehen würden, damit gemeinsam praktisch etwas bewegt werden kann. Davon, dass mit unsinnigen Forderungen nach Strafen das Thema populistisch besetzt wird, hat der Verbraucher keinen Nutzen!" Hintergrund dieser Stellungnahme ist ein sogenanntes "Ranking" der Verbraucherzentrale NRW, das die Verbraucherschützer im August und September über unseriöse Werbeanrufe ermittelten.

Verstärkte Sanktionen gegen schwarze Schafe im Telefonmarketing, wie etwa die auch von der CDU-Fraktion geforderte Einführung von Bußgeld bei Belästigung durch Telefonwerbung, lehnt der DDV strikt ab. Tapp: „Die Bundesvorsitzende der CDU Angela Merkel forderte im Vorfeld der Wahlen, die UCP-Richtlinie eins zu eins auf nationaler Ebene umzusetzen. Unter der Kanzlerin Angela Merkel wird nun aus populistischen Gründen auf nationaler Ebene "nachgefummelt, anstatt sich weiter für eine einheitliche europäische Richtlinie gegen unlautere Werbung einzusetzen."

Der DDV unterstütze stattdessen den Standpunkt von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, die sich erst kürzlich gegen Sanktionen aussprach. Zudem zweifeln Juristen an, dass bei so genannter "Belästigung" ein strafwürdiges Unrecht vorliegt. Der Verband setzt sich nachhaltig für Selbstregulierung der Wirtschaft ein. "Ständig neue Gesetze und Bußgelder zu erfinden, die handwerklich falsch und ordnungspolitsich unsinnig sind, ist kontraproduktiv", so Tapp.

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