CallCenter Profi

CCF "warnt" Politik

 – Alexander Jünger

Das Call Center Forum Deutschland e.V. (CCF) wendet sich entschieden gegen den Gesetzesantrag des Landes Baden-Württem­berg "zur Stärkung des Kundenschutzes bei unlauterer Telefon­werbung." "Der Gesetzesentwurf suggeriert eine Problemlösung und verkennt, dass damit unlautere Werbeanrufe nicht bekämpft werden, sondern nur einer schriftlichen Bestätigung unterliegen. Das CCF sieht in einer solchen Regelung keinen Mehrwert - weder für die Verbraucher noch für die Branche", zeigt sich CCF-Präsident Manfred Stockmann verärgert: "Es geht hier nicht wirklich um Verbraucher­schutz, sondern um ein wählerwirksames Feigenblatt mit dem einzigen Effekt, dass Preise für Produkte und Leistungen für den Verbraucher explodieren werden."

"Schriftliche Bestätigungen eines Geschäftsvorfalls verteuern den Kundendialog um den Faktor fünf bis sieben. Eine Weitergabe dieser Kosten an die Verbraucher wird unausweichlich sein. Diese Tendenz zur Verschriftlichung der Vertragsabschlüsse stellt das Niveau der achtziger Jahre wieder her und bedeutet einen empfindlichen Wettbewerbsnachteil im europäischen Markt", beschreibt Stockmann die Folgen dieses Gesetzesvorhabens.

Das Call Center Forum Deutschland e.V ist nur an lauteren Anrufen - basierend auf dem jetzigen UWG und positiv gegenüber dem Paket des vorliegenden Gesetzesentwurfs der Bundesregierung gestimmt - interessiert. "Von daher führt eine Regelung der de facto >Legalisierung<von so genannten unlauteren Cold Calls durch eine schriftliche Bestätigung nicht zu einem Rückgang dieser Anrufe", so Manfred Stockmann: "Redlich arbeitende Call Center haben an dieser Regelung keinerlei Interesse, weil die unredlich arbeitenden dieses Schlupfloch ausnutzen werden. Auf unlautere Art und Weise werden sie Neukunden ohne Einwilligung kalt akquirieren und dieses Verhalten im Nachhinein durch eine Bestätigung des Verbrauchers gewinnen. Verbraucher werden diese Bestätigung abgeben, da sie schlicht über ihre Rechte im Unklaren sind. Das mindert den derzeitigen und zukünftig geplanten Standard des UWG und würde den Großteil der Branchenbemühungen zur Bekämpfung Schwarzer Schafe ad absurdum führen. ... Wir stehen im Dialog mit dem Gesetzgeber im Bund und arbeiten an einer Lösung mit, die Verbraucherschutz einerseits und ein erfolgreiches Wachstum der Branche andererseits sicherstellt“, so Stockmann.

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