Trotz heftiger Kritik aus allen Bereichen der Gesellschaft in Deutschland hält der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering an seinem Vorhaben einer Zwangsabgabe fest, die alle Betriebe zahlen sollen, wenn sie nicht eine bestimmte Lehrstellenquote erfüllen. Müntefering erklärte am Wochenende, man werde das Gesetz im Mai in erster Lesung verabschieden. Die Angebote der Wirtschaftsverbände, durch freiwillige Selbstverpflichtungen die Zahl der Lehrstellen zu erhöhen, seien nicht ausreichend, sagte der SPD-Chef.

Wegen der anhaltenden Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft finden seit einiger Zeit nicht alle Schulabgänger im Herbst die von ihnen gewünschte Lehrstelle. Vor allem in Ostdeutschland stehen Jugendliche schon zu Beginn ihres Erwerbslebens auf der Straße. Um Abhilfe zu schaffen, ersann die SPD-Bundestagsfraktion ein Gesetzesvorhaben, das alle Betriebe mit mehr als zehn Mitarbeitern betrifft, deren Belegschaft weniger als sieben Prozent Auszubildende aufweist.

Zahlen müssten nämlich unter anderem Betriebe, die händeringend Nachwuchs suchen, diesen aber nicht finden, weil das betreffende Handwerk - etwa Metzger und Bäcker - bei jungen Leuten unbeliebt ist. Zahlen müsste auch ein Call Center-Betreiber. Obwohl es zur Zeit hier keinen anerkannten Ausbildungsberuf gibt.

Eine Initiative dazu wurde aber gestartet. So fand am Dienstag, den 30. März 2004 zum Thema neues Berufsbild "Kaufmann/-frau für Telefon- und Dialogmarketing" eine Strategiesitzung im Wirtschaftsministerium München statt. Vertreten waren Mitglieder des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, die Industrie- und Handelskammern aus Schwaben, Oberfranken, München und Oberbayern, Herr Stockmann vom Call Center Forum Deutschland e.V., Herr Dr. Langejürgen vom LGAD und die Mitglieder von Big Number e.V. Ziel des Termins war die Festlegung der Strategie für die Konzeption des neuen Berufsbildes.

Wie das neue Berufsbild aussieht lesen Sie Hier.

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