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Liebe Leserinnen und Leser,


die Schlagzeilen im Frühjahr 2024 waren unmissverständlich: Klarna, das schwedische Fintech-Unternehmen mit Hang zur digitalen Disruption, kündigte an, die Kundenbetreuung nahezu vollständig von Künstlicher Intelligenz übernehmen zu lassen. 700 menschliche Stellen sollten eingespart, Prozesse radikal automatisiert werden. Der Ton war damals eindeutig: Die Zukunft gehört der Maschine. Heute, knapp ein Jahr später, liest sich die Geschichte ganz anders. Klarna kündigt einen Strategiewechsel an - zurück zu mehr Mensch, zurück zur persönlichen Interaktion. Die bisherige „KI-only“-Strategie wird nicht gänzlich verworfen, aber deutlich relativiert. Geplant ist ein Testlauf mit menschlichen Kundenbetreuern, bevorzugt im Homeoffice, und gezielt adressiert werden Studierende und Menschen im ländlichen Raum.
 

Sicher ist: Die KI hat funktioniert. Laut Klarna erreichte sie eine vergleichbare Kundenzufriedenheit wie menschliche Mitarbeitende. Und doch scheint das nicht gereicht zu haben. Vielleicht, weil sich Service eben nicht nur in Reaktionszeiten und Problemlösungsquoten messen lässt. Vielleicht, weil Vertrauen, Empathie und Fingerspitzengefühl Eigenschaften sind, die sich nicht so einfach in Algorithmen abbilden lassen. Oder weil der Kunde - gerade in stressigen oder heiklen Situationen - das Gespräch mit einem echten Menschen eben doch nicht missen möchte.


Der Fall Klarna ist exemplarisch für die Phase, in der sich viele Unternehmen aktuell befinden: KI ist faszinierend, mächtig und zweifellos ein Gamechanger. Aber sie ist (noch) kein Allheilmittel. Gerade im Kundenservice zeigt sich: Der Mensch bleibt zentral - nicht trotz, sondern wegen der rasanten technologischen Entwicklungen. Der Hype um KI darf uns nicht blind machen. Es braucht Differenzierung, einen kühlen Kopf und manchmal auch den Mut zur Kurskorrektur. Klarna hat diesen Mut jetzt gezeigt. Und wer weiß: Vielleicht ist das kein Rückschritt, sondern ein Fortschritt in der Erkenntnis, wie hybride Service-Modelle der Zukunft wirklich aussehen könnten.


Mehr dazu - und welche Schlagzeilen die Welt der Call und Contact Center in den vergangenen beiden Wochen noch bewegten - lesen Sie wie immer in Ihren CallCenterNews. Wir wünschen interessante Erkenntnisse!


Ihr CallCenterProfi-Team


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News

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Klarna: Von KI zurück zum Menschen

Nach dem radikalen KI-Einsatz kehrt Klarna überraschend zur persönlichen Kundenbetreuung zurück. Statt externer Call Center setzt das schwedische Fintech nun auf Heimarbeit durch Studierende und Landbewohner.

KiKxxl eröffnet neuen Standort in Antalya

Der Kommunikationsdienstleister KiKxxl expandiert erneut und startet ab Juni 2025 an einem neuen Standort in Antalya. Die türkische Stadt am Mittelmeer punktet mit hoher Lebensqualität und vielen deutschsprachigen Fachkräften – ideale Bedingungen für den Kundenservice.

Mieterservice: Virtueller Assistent statt Warteschlange

Das Berliner Unternehmen Oracom präsentiert revolutionäre KI-Lösung für Mieterbüros: Ein lebensgroßer Avatar auf einem Bildschirm beantwortet Kundenanfragen automatisiert. Die erst kürzlich vorgestellte Technologie verspricht effizienteren Kundenservice und 24/7-Verfügbarkeit. Experten sehen Potenzial für grundlegende Veränderungen in der Immobilienbranche.

DACH-Verbände definieren Dialogmarketing neu

Die Dialogmarketing-Verbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben eine gemeinsame Definition für modernes Dialogmarketing vorgestellt. Sie betonen datenbasierte, kanalübergreifende Kommunikation entlang der Customer Journey – individuell, wertstiftend und handlungsorientiert.

Deutschlands neuestes Tech-Einhorn setzt auf KI im Kundendialog

Das Berliner KI-Startup Parloa hat in einer aktuellen Finanzierungsrunde 120 Millionen US-Dollar eingesammelt und steigt damit zum Unicorn auf. Das Unternehmen, das KI-basierte Agents entwickelt, will nun seine internationale Expansion verstärken - mit besonderem Fokus auf Nordamerika und Europa.

 
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Qualität schlägt Preis: Was deutsche Telko-Kunden wirklich wollen

Eine aktuelle Studie von BearingPoint und YouGov zeigt: 40 Prozent der Deutschen sind offen für einen Festnetzanbieterwechsel, bei den 35- bis 44-Jährigen sogar 55 Prozent. Neue Verträge werden meist online abgeschlossen - dabei sind Qualität und Preis die entscheidenden Auswahlkriterien.

Unternehmen setzen auf Sprachintelligenz im Service

Eine aktuelle Umfrage des X [iks] Instituts zeigt: Sprachgesteuerte Künstliche Intelligenz wird im Kundenservice immer relevanter. Unternehmen erwarten Vorteile wie ständige Verfügbarkeit, schnelle Reaktionszeiten und personalisierte Beratung – sehen aber auch Herausforderungen.

 
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Termine

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XBOOST Days 2025: Die Zukunft des Kundenservice live erleben

Die "XBOOST Days 2025" bringen Kundenservice-Experten zusammen, um die Zukunft des Service zu gestalten. Mit Fokus auf KI, Channel-less Service und S/4HANA Integration bietet das kostenlose Hybrid-Event spannende Einblicke und Networking-Möglichkeiten. Namhafte Redner teilen ihr Wissen zu innovativen Technologien und Best Practices.

40 Jahre AGGP: DDV sucht die besten Dialogmarketing-Talente

Zum 40. Jubiläum schreibt der Deutsche Dialogmarketing Verband (DDV) erneut den Alfred Gerardi Gedächtnispreis aus. Studierende können bis 30. Juni 2025 wissenschaftliche Abschlussarbeiten zum Thema Dialog- und Data-Driven-Marketing einreichen. Die drei besten Arbeiten werden mit je 2.500 Euro prämiert.

 
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Fundstücke

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CallCenterComic: Das Center der Dichter und Denker

Wie es aussieht, wenn im Call Center Quereinsteiger aus anderen Bereichen die Hotline bereichern, sehen Sie in unserem aktuellen CallCenterComic.

 
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