CallCenter Profi

Virtuelle Events: 3 Fragen an Markus Grutzeck

 – Alexander Jünger

Über die Zukunft von Branchenevents nach einer überstandenen Corona-Pandemie - ob ganz real, komplett virtuell oder doch als hybride Mischform - sprachen wir mit Markus Grutzeck, Geschäftsführer von Grutzeck Software und Veranstalter von "Erfolgreiches Contactcenter".

CallCenterProfi: Herr Grutzeck, Sie haben in der Pandemie-Situation quasi "Neuland" betreten und mit der Veranstaltung "Erfolgreiches Contactcenter" ihr erstes Online-Event auf die Beine gestellt. Wie zufrieden sind Sie rückblickend mit dem Event?

Grutzeck: Das Feedback der Teilnehmer war sehr positiv. Manche fanden das digitale Format sogar besser als die Präsenzveranstaltung, weil Anfahrt und gegebenenfalls Hotelübernachtungen entfallen. Es gab auf der anderen Seite natürlich auch Stammbesucher, die eine Teilnahme an einem virtuellen Event kategorisch abgelehnt haben.

CallCenterProfi: Gab es besondere Herausforderungen bei der Umsetzung oder traten Hürden auf, die Sie im Vorfeld so gar nicht auf dem sprichwörtlichen Schirm hatten?

Grutzeck: Wenn man über viele Jahre eine erfolgreiche Präsenzveranstaltung hat, verfügt man über eine gewisse Routine. Man holt die Checklisten und Zeitpläne aus der Schublade und arbeitet die routiniert ab. Man kann eine Vor-Ort-Veranstaltung nicht 1:1 in die Online-Welt übertragen. Wir haben uns überlegt, was der Kern des Events ist: gute Impulse bei den Sessions, aber auch die Interaktivität. Wir haben uns lange Gedanken gemacht, wie man den Austausch der Teilnehmer untereinander online umsetzen kann. Mit dem Netzwerk-Karussell (1:1 Speeddating) ist das ganz gut gelungen. Wir wollten ja bewusst keine Aneinander-Reihung von einzelnen Webcasts haben.

Lange haben wir auch über das Catering der Teilnehmer diskutiert. Aktuell gibt es noch keinen Dienstleister, der das als Service anbietet. Uns war auch das leibliche Wohl wichtig. Aber wie geht man mit Vegetariern, Veganen oder Allergikern um?

Außerdem haben wir erstmals mit einem digitalen Bezahldienstleister zusammengearbeitet. Dort gab es die Zahlungsoption „auf Rechnung“. Leider bekamen wir erst die Infos zur Anmeldung nach Zahlungseingang. Das kann bei manchen Unternehmen etwas dauern … Das war dann für den ein oder anderen Teilnehmer und uns spannend.

CallCenterProfi: In "normalen Zeiten" würden sich Ende eines Jahres schon viele Branchenvertreter auf die CCW im Frühjahr in Berlin vorbereiten. Die wurde ja bekanntlich aufgrund der Pandemie-Situation in den Sommer verschoben. Was glauben Sie: Wird der CCW der Shift ins "New Normal" gelingen und wie muss sich die "Leitveranstaltung der Branche" aufstellen, um modernen Besucher- und Ausstelleransprüchen gerecht zu werden.

Grutzeck: Das ist eine schwierige Frage! Im Sommer sind zur Zeit der CCW in Berlin und Brandenburg Sommerferien. Inwieweit die Pandemie dann Urlaub überhaupt ermöglicht, kann jetzt noch niemand sagen. Die CCW wird hybrid stattfinden. Man muss also die eigene Mannschaft in ein Präsenzteam vor Ort und ein Online-Team aufteilen. Ich bin gespannt, wie viele Besucher sich im Sommer auf den Weg nach Berlin machen oder einfach online mal vorbei schauen. Aus der Erfahrung vom Erfolgreichen Contactcenter ist aber klar, dass bei digitalen Veranstaltungen die Entscheidung über die Teilnahme kurzfristiger fällt.

_________________________
Sie wollen mehr wissen? Weitere Interviews mit Veranstaltern virtueller Branchenevents sowie den kompletten Beitrag aus der aktuellen CallCenterProfi-Ausgabe finden Sie hier ...

Passende Inhalte

Passend im Marktplatz

Business