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Studie zum deutschen TK-Markt 2022 vorgestellt

 – Alexander Jünger

Die "Marktstudie Telekommunikation 2022", die DIALOG CONSULT und der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V. (VATM) schon Ende Oktober vorgestellt haben, zeigt interessante Zahlen für Deutschland: Beim Glasfaserausbau läuft die Aufholjagd, die Menschen telefonieren 2022 noch mehr als im Vorjahr und der Gesamtumsatz der TK-Anbieter hat noch einmal zugelegt.

Unternehmen und die dazugehörigen Investoren haben in diesem Jahr eine Rekordsumme in die Hand genommen – seit der Liberalisierung der Telekommunikation vor 25 Jahren wurde noch nie so viel Geld investiert: 11,6 Milliarden Euro. Den deutlichen größeren Anteil tragen dabei die Wettbewerber. Sie investieren 7 Milliarden Euro (+0,8 Milliarden Euro), während sich der Anteil der Telekom nur um 0,1 Milliarden Euro steigert.  

Auch bei der Telefonie gibt es einen deutlichen Aufwärtstrend: Rund 978 Millionen Minuten wird im Durchschnitt hierzulande täglich telefoniert, wobei der Anstieg jedoch geringer ausfällt als in den Pandemiejahren 2020 und 2021. 2020 stieg erstmals seit 13 Jahren die Zahl der Festnetzminuten – dieses Jahr sinkt sie wieder leicht. Durchschnittlich 291 Millionen Minuten, statt 295 Millionen wie im Vorjahr, telefonieren die Bürger hierzulande via Festnetz. Insgesamt am längsten greifen die Menschen zum Handy: 456 Millionen Minuten täglich wird mobil gesprochen – das sind 13 Millionen Minuten mehr als im Jahr 2021. 231 Millionen Minuten lang werden täglich OTT-Verbindungen für Gespräche genutzt.

Auch die Umsatzentwicklung im TK-Markt untersucht die Studie: Der Gesamtumsatz der TK-Anbieter steigt 2022 nominal um 1,3 Prozent auf 60,3 Milliarden Euro. Alle Teilmärkte können leicht zulegen. Dabei ist das Wachstum im Mobilfunkgeschäft etwas stärker als im Festnetzgeschäft. Die Erlöse im Mobilfunkmarkt wachsen um 0,4 Milliarden Euro auf 26,7 Milliarden Euro. 18,1 Milliarden (+0,2 Milliarden Euro) entfallen auf die Wettbewerber und 8,6 Milliarden Euro auf die Telekom. Beide steigern ihren Umsatz um 0,2 Milliarden Euro. Im Festnetzmarkt werden die Unternehmen 33,6 Milliarden Euro (+0,4 Milliarden Euro) umsetzen – 15,8 Milliarden Euro davon entfallen auf die Telekom (+ 0,1 Milliarden Euro), die TK-Wettbewerber (ohne Kabelnetze) verbuchen dieses Jahr 11,6 Milliarden Euro (2021: 11,4 Milliarden Euro). Damit entfallen fast 60 Prozent der Umsätze im Festnetz (ohne Breitbandkabel) auf die Telekom. Der Kabelmarkt wächst erneut um 0,1 auf nunmehr 6,2 Milliarden Euro.

Besonders wichtig für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist der Geschäftskundenmarkt. Dieser ist hart umkämpft. Während die Telekom mit 12,5 Milliarden Euro rund 0,6 Milliarden Euro mehr mit Geschäftskunden umsetzen wird, sind es bei den alternativen Anbietern 9,1 Milliarden Euro – ein deutlicher Rückgang um 0,8 Milliarden. Die Wettbewerber bleiben bei der Bereitstellung von Geschäftskunden-Anschlüssen sehr stark auf die Vorleistungen der Telekom angewiesen, die trotz Regulierung ihre Marktposition deutlich ausbauen kann. Auch auf dem DSL-Markt baut die Telekom trotz leicht zurückgehender DSL-Anschlussnachfrage ihren Marktanteil im Resale-Geschäft weiter aus.

Sie wollen mehr wissen?
Die komplette "Marktstudie Telekommunikation 2022" steht hier auf der Webseite des VATM als PDF zum Download bereit.

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