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Digitale Transformation und die "Schwachstelle Mensch"

 – Alexander Jünger

Der Faktor Mensch ist essenziell, damit die digitale Transformation gelingen kann - so eine aktuelle Studie von IFS, einem globalen Anbieter für Business-Software. Trotzdem sagt mehr als ein Fünftel (21 Prozent) der deutschen Unternehmen, dass die eigenen Mitarbeiter bei der Planung und Durchführung von Transformationsprojekten oft nicht ausreichend eingebunden werden.

15 Prozent der Unternehmen führen das Scheitern eines digitalen Transformationsprojekts konkret auf unzureichendes Change-Management zurück. Bei der Umsetzung von neuen Digitalprojekten konzentrieren sich Unternehmen häufig auf die Implementierung der notwendigen Schlüsseltechnologien und -lösungen. Dabei rücken die Einbindung von Mitarbeitern und die allgemeine Akzeptanz des Projekts in den Hintergrund, obwohl sie entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung sind.

Belegschaft und HR-Abteilung werden nicht ausreichend einbezogen
Mangelndes Mitarbeiter-Engagement sehen deutsche Unternehmen als eine der häufigsten Ursachen für das Scheitern früherer Digitalisierungsprojekte an. Die Studie zeigt, dass sich dies auch auf die Planung zukünftiger Projekte auswirken kann: Eine frühere, geringe Mitarbeiterakzeptanz in Bezug auf Transformationsprozesse ist für ein Viertel (25 Prozent) der deutschen Unternehmen ein Grund, neue Technologien und Projekte eher zögerlich einzuführen. Dies kann sich jedoch entscheidend auf die Gesamtentwicklung eines Unternehmens auswirken – denn gerade in Krisenzeiten können Innovationen der entscheidende Faktor für die Stabilität des Unternehmensgeschäfts sein. Dies zeigen weitere Ergebnisse der IFS-Studie, die das Unternehmen bereits im Juni 2020 veröffentlicht hat.

Dabei bietet die digitale Transformation gerade aus der HR-Perspektive zahlreiche Vorteile. So glaubt etwa einer von fünf Befragten in Deutschland (22 Prozent), dass die Mitarbeiterbindung höher wäre, wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern interessantere Technologien zur Verfügung stellen könnten. Darüber hinaus sehen 31 Prozent einen klaren Mehrwert von neuen Technologien für die Belegschaft: So können bestehende Mitarbeiter umgeschult werden oder ihre Qualifikationen durch Weiterbildungen ausbauen, was dem Fachkräftemangel in vielen Branchen entgegenwirkt.

„Durch den engen Austausch mit unseren Kunden sowie unsere eigenen Erfahrungen in Bezug auf digitale Transformationsprozesse im Unternehmen wissen wir: Menschen können bei Transformationsprojekten sowohl als entscheidende Treiber als auch als eine Art Barriere für den Wandel fungieren – das haben Unternehmen selbst in der Hand", sagt Jane Keith, Chief Human Resources Officer bei IFS. „Die Studie macht deutlich, dass Unternehmen bei ihrem digitalen Wandel mehr Erfolg haben, wenn sie den Faktor Mensch in den Mittelpunkt stellen. Durch ein effektives Change Management wird die Beteiligung und Akzeptanz der Belegschaft sichergestellt und die Mitarbeiter werden motiviert, den Wandel zu unterstützen. Dabei sollte es nicht als eine Pflichtübung verstanden werden, die gesamte Belegschaft miteinzubeziehen. Vielmehr handelt es sich dabei um das zentrale Bindeglied, das über Scheitern oder Gelingen von digitalen Transformationsprojekten entscheiden kann.“

Über die Studie:
Für die Studie „Digital Transformation Investment in 2020 and Beyond: The Undeniable People Factor“ wurden insgesamt 3.032 Entscheider weltweit befragt, darunter 503 Entscheider in Unternehmen in Deutschland. Die Befragten stammen aus unterschiedlichen Branchen, darunter die Fertigungsindustrie, das Baugewerbe, das Gesundheitswesen, IT/Telco, Energie- und Versorgungsunternehmen sowie Reise und Transport. Die Daten wurden zwischen dem 8. April und dem 5. Mai 2020 durch das Marktforschungsunternehmen Censuswide erhoben. Die vollständige Studie mit den globalen Ergebnissen steht hier zum Download zur Verfügung ...

Neben dem Faktor Mensch spielen auch kulturelle Fragen sowie die Beratung durch den Anbieter eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung von digitalen Transformationsprojekten. Das zeigen weitere Ergebnisse der IFS-Studie, die im September 2020 veröffentlicht wurden. Die entsprechenden Ergebnisse stehen hier zum Download bereit ...

Übrigens: Warum die meisten Digitalisierungsprojekte und Software-Einführungen tatsächlich am Faktor Mensch scheitern und was unsere Steinzeitmensch-Gene damit zu tun haben, verraten unsere Gastautorinnen Carola Lübbenjans und Sandra Stamer. Den Beitrag finden Sie hier in unserem Online-Archiv ... (PaidContent)

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