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Telefonstreich bei britischem Außenminister Johnson

 – Alexander Jünger

Stellen Sie sich vor, Sie sind der britische Außenminister Boris Johnson und Sie erhalten einen Anruf von Armeniens Premierminister. Natürlich unterhalten Sie sich fast 20 Minuten mit ihm über Russland, Syrien, die Ukraine, Putin und Trump. Dumm nur, wenn der Gesprächspartner am anderen Ende gar kein Politiker, sondern wahrscheinlich ein Kreml-nahes Komiker-Duo ist. Noch dümmer: Wenn ein Gesprächsmitschnitt des Fake-Calls ungeschnitten auf YouTube online geht.

Auf Anfrage der Deutschen Presseagentur bestätigte das britische Außenministerium das Telefonat. Wie sollte man auch anders - steht ein Mitschnitt doch seit Donnerstag, den 24. Mai, ungekürzt auf der Video-Plattform YouTube online. Einsicht? Fehlanzeige! „Wir haben das geprüft und wussten sofort, dass es ein Scherz-Anruf war“, so das Außenministerium in seiner Stellungnahme, die der Bild-Zeitung vorliegt.

Anfangs geht es um die Beziehungen zwischen Armenien und Großbritannien, doch schnell landet man bei brisanten Themen wie etwa dem Giftangriff auf den russischen Ex-Spion Skripal und seine Tochter. Johnson sei „beinahe zu 100 Prozent sicher“, dass Präsident Putin das Attentat selbst in Auftrag gegeben habe, sagt er in dem Gesprächsmitschnitt. Als der vermeintliche armenische Premier seine Hoffnung äußert, beim nächsten Treffen mit dem russischen Präsidenten nicht selbst Opfer des Nervengift "Nowitschok" zu werden, lacht Johnson herzhaft.

Was die beiden sich noch zuu sagen hatten, können Sie in englischer Sprache nachhören oder in russischen Untertiteln nachlesen. Eine ungeschnittene Version des Telefonats steht hier auf YouTube zu Ihrem Amüsement bereit:

Wie die Bild-Zeitung schreibt, stecken hinter dem Anruf angeblich die Kreml-nahen russischen Spaßvögel Wowan und Lenux. Das Komiker-Duo hat schon einige Politiker und Prominente mit ihren Fake-Anrufen aus der Reserve gelockt. So gelang es den Beiden vor drei Jahren, den bekennenden homosexuellen Pop-Sänger Elton John in einem Telefonat mit einem falschen Putin nach Moskau einzuladen. Dort wollte man angeblich gemeinsam über die Rechte von gleichgeschlechtlich Lebenden und Liebenden diskutieren.

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