Schon im November 2016 hat die icare Gruppe in der Türkei einen weiteren Call Center-Standort eröffnet. Nach St.Gallen in der Schweiz, Götzis in Österreich, den drei deutschen Standorten in Karlsruhe, Leonberg und Artern und dem ersten türkischen Standort in Yalova, arbeiten nun im türkischen Samsun 20 Mitarbeiter für die icare.

Die politischen Entwicklungen in der Türkei im Jahr 2016 und alles was in Europa über diese Entwicklungen bekannt ist, wäre für viele Unternehmen eher ein Grund, sich aus der Türkei zurück zu ziehen. Was bewegt also ein Unternehmen in solchen Zeiten, in der Türkei zu investieren? „Sehr gute Erfahrungen“, sagt Roland Rüger, Geschäftsführer der icare AG. „Aufgrund des drohenden Sonntagsarbeitsverbots habe man Ende 2015 in Yalova den ersten iCare-Standort in der Türkei gegründet, „mit schweren Sorgenfalten auf der Stirn und einem mulmigen Gefühl in der Magengegend“.

Der Standort habe sich „innerhalb des letzten Jahres hervorragend entwickelt“, so Rüger. „Das Personal konnten wir innerhalb dieses Jahres von 20 Mitarbeitern auf 40 Mitarbeiter aufstocken. Wir haben eine Krankenquote unter drei Prozent und so gut wie keine Fluktuation.“ Ein Erfolgsrezept sieht Roland Rüger in Selcuk Meneksedag, dem Geschäftsführer der türkischen icare-Standorte.

Alle Mitarbeiter seien „native Speaker, die in Deutschland geboren sind“, so Rüger weiter. „Alle haben einen deutschen Schulabschluss und die meisten haben sogar ihre Ausbildung oder einen Hochschulabschluss in Deutschland absolviert.“ Zunächst war in einem Projekt nur die Bestellannahme in der Türkei geplant. Doch aufgrund der Qualität und Zuverlässigkeit, die die türkischen Kollegen vom ersten Tag an gezeigt hatten, habe man sehr schnell der deutlich komplexeren Anfragen- und Reklamationsbearbeitung nachgezogen. Aktuell wird in Yalova in fünf Kundenprojekten gearbeitet.

Die Entscheidung, noch einen weiteren Standort in der Türkei zu eröffnen, fiel aufgrund von Personalengpässen in Yalova und Umgebung. „Wir haben wieder nach einem Ort mit wenig Tourismus und viel deutschsprachigem Mitarbeiterpotenzial gesucht“, berichtet Roland Rüger. So sei man schließlich auf Samsun gestoßen, mit über einer Million Einwohner die größte türkische Hafenstadt am Schwarzen Meer.

Seitdem hat sich „unser neuer Standort in Samsun zu einer nicht mehr wegzudenkenden Einheit unserer Gruppe entwickelt“, so das Fazit von Cornelius Barth, Aufsichtsratvorsitzender der icare AG. „Unsere türkischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Samson sind hoch motiviert, extrem lernbereit und immer offen für Überstunden.“