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BNetzA: Digitalisierung beeinflusst Regulierung

 – Alexander Jünger

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat ihren aktuellen Jahresbericht 2016 vorgestellt. Bestimmendes Schlagwort: Digitalisierung! "Die Entwicklung des Wettbewerbs, der Ausbau der Infrastrukturen und der Schutz der Verbraucher sind von der fortschreitenden Digitalisierung geprägt", so Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Da die Digitalisierung auch die regulierten Märkte verändert, setze sich die BNetzA mit diesen Veränderungen auseinander "und entwickelt die Regulierung weiter, um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen."

Im Bereich Telekommunikation hat die Digitalisierung zur Folge, dass das Datenvolumen in Fest- und Mobilfunknetzen erneut rasant angestiegen ist. 2016 wurden etwa 22,5 Milliarden Gigabyte Daten über Festnetze übertragen - eine Steigerung von etwa 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Über Mobilfunknetze wurden 918 Millionen Gigabyte transferiert - ein Zuwachs um 60 Prozent. Gleichzeitig sinkt im Zuge der Verbreitung vom Messenger-Diensten wie etwa WhatsApp die Zahl der in Deutschland versendeten SMS-NAchrichten. Während 2015 noch 16,6 Milliarden SMS verschickt wurden, waren es im vergangenen Jahr 12,7 Milliarden. Im Jahr 2012, auf dem Höhepunkt der SMS, wurden noch knapp 60 Milliarden SMS versendet.

Mit Blick auf das Gesamtvolumen abgehender Gesprächsminuten im Festnetz ist ein Rückgang von knapp neun Milliarden zu verzeichnen (2016: 131 Milliarden Minuten; 2015: 139,9 Milliarden Minuten). Im Mobilfunk stagniert der Wert seit 2015 bei 115 Milliarden Minuten. Interessant: Knapp 60 Prozent aller Gesprächsminuten im Festnetz wurden bis Ende 2016 bereits vollständig IP-basiert realisiert.

Beschwerden auf neuem Höchststand
Die Zahl der Anfragen und Beschwerden von Verbrauchern erreichte im Telekommunikationsbereich im vergangenen Jahr mit 220.000 einen neuen Höchststand. Viele Beschwerden betreffen nach Angaben der BNetzA die Störung von Anschlüssen, den Wechsel des TK-Anbieters sowie den Umzug von Telekommunikationsdiensten. Ferner monierten Verbraucher häufig den Kundenservice der Anbieter, insbesondere lange Warteschleifen sowie lange Reaktionszeiten auf Beschwerden. Verbessert haben sich hingegen die Prozesse beim Anbieterwechsel. Nur noch in rund 3.000 Fällen musste die Bundesnetzagentur im Rahmen des so genannten Eskalationsverfahrens bei den beteiligten Unternehmen sicherstellen, dass der Wechsel des Anbieters zügig abgeschlossen wird. 2015 lag die Zahl dieser Fälle mit 5.300 noch deutlich höher.

125.000 Beschwerden und Anfragen betrafen den Missbrauch von Rufnummern sowie unerlaubte Werbeanrufe. In diesem Zusammenhang hat die Bundenetzagentur 2016 über 3.000 Rufnummern abgeschaltet und fast 900.000 Euro Bußgelder wegen unerlaubter Telefonwerbung verhängt.

Der komplette Jahresbericht 2016 der Bundesnetzagentur - inklusive der Bereiche Energie, Post und Eisenbahnen - ist unter www.bundesnetzagentur.de/berichte abrufbar.

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